Botox®
Botulinumtoxin wird von Bakterien gebildet und ist als Auslöser von Lebensmittelvergiftungen bekannt. Extrem verdünnt wird es dazu benutzt, Muskelverkrampfungen zu lösen. Da mimische Gesichtsfalten ebenfalls durch Muskelverkrampfungen entstehen, werden jetzt mit Botulinumtoxin auch Zornesfalten, Krähenfüße und Falten auf der Stirn behandelt. Der Arzt spritzt das Gift in die Muskeln, die für die Faltenbildung verantwortlich sind.
Dadurch wird die Freisetzung des Botenstoffes Acetylcholin aus den Nerven verhindert und die Signalübertragung von den Nerven zu den Muskelzellen wird unterbrochen. Die Muskelzellen können sich nicht mehr zusammenziehen. Nach etwa 3 bis 7 Tagen glätten sich die hässlichen Falten. Die Wirkung hält 4 bis 6 Monate an, dann muss die Behandlung wiederholt werden. Langfristig wird die Faltenglättung dadurch unterstützt, dass die betroffenen Muskeln verkümmern.
Als erwünschte Nebenwirkung kommt es durch die Lähmung der Stirnmuskulatur oft zur deutlichen Besserung einer stirnbetonten Migräne. Die Anfälle werden seltener, oft auch weniger schmerzhaft.
In Österreich sind die Präparate "Botox" und "Dysport" zugelassen, sie werden pulverförmig geliefert und unmittelbar vor der Anwendung in Kochsalzlösung aufgelöst.
Außer zur Faltenbehandlung kann Botulinumtoxin auch zur Verringerung des Schwitzens angewendet werden. Vor allem Menschen mit übermäßigem Achselschweiß sprechen gut auf die Injektion von Botulinumtoxin in die Achselregion an. Hierbei werden kleinste Mengen der Injektionslösung jeweils im Abstand von 1 cm knapp unter die Haut der behaarten Achseln verabreicht. Nach etwa 3-7 Tagen setzt die Wirkung ein und die Achseln bleiben für die nächsten 4 bis 8 Monate völlig trocken. Sowohl das Schwitzen bei psychischer Belastung, als auch bei hohen Temperaturen und sportlicher Anstrengung fällt weg. Bei den meisten Patienten tritt dann auf Grund des Wegfalls der psychischen Komponente das Schwitzen weniger intensiv auf.